Brasilianistik
Brasilienstudien
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Dietrich Briesemeister (Jena)

Die Brasilienstudien in Deutschland
 

Die wissenschaftliche Beschäftigung mit Brasilien, die Kenntnis brasilianischer Kultur und die Verbreitung brasilianischer Literatur in den deutschsprachigen Ländern sind ein getreuer Spiegel der Beziehungen zwischen Europa und Brasilien. Seit dem frühen 19. Jahrhundert zog Brasilien fast ausschließlich Auswanderer und Naturforscher an; es erschien als Paradies für Geologen, Geographen, Mineralogen, Botaniker, Zoologen und Ethnologen. Andererseits geriet Brasiliens Kultur, das heißt mit den Worten von Stefan Zweig, «der ganz individuelle Anteil Brasiliens an der Weltkultur», erst allmählich und bruchstückhaft mit großen zeitlichen Verschiebungen und manchen Zufälligkeiten in den Blick. So entstand hierzulande ein folgenschweres Ungleichgewicht in der Wahrnehmung und im Bild von Brasilien, das sich bis in die jüngste Zeit hinein auswirkt, und zwar nicht nur im allgemeinen Bildungsbewußtsein, sondern auch im Bereich der Geisteswissenschaften, etwa in Geschichtswissenschaft oder Romanischer Philologie. Eurozentrische Wertmaßstäbe, Vorurteile und Mißverständnisse haben blinde Flecke und Verzerrungen hinterlassen.

 

Sprachkenntnis und -unterricht

 

«In Deutschland ist die portugiesische Sprache in den gebildeten Kreisen fast so unbekannt wie die persische und das Sanskrit», bemerkte der berühmte Schweizer Naturforscher Johann Jakob von Tschudi nach mehreren Aufenthalten in Brasilien zwischen 1838 und 1861. In jüngerer Zeit stellte der Übersetzer Curt Meyer-Clason einen drastischen Vergleich an, indem er sagte, das Portugiesische sei das Chinesische Europas. Beide Zitate beklagen im Abstand von einem Jahrhundert die Randständigkeit des Portugiesischen im geistigen Haushalt Mitteleuropas. Trotz des hohen und auch weiterhin wachsenden Anteils portugiesischsprachiger Länder in vier Kontinenten an der Weltbevölkerung - mit schätzungsweise 200 Millionen Menschen an der Wende zum 21. Jahrhundert (1) - bleibt der Unterricht der portugiesischen Sprache an den höheren Schulen und Universitäten Deutschlands beklagenswert eingeschränkt. Das Portugiesische steht mit dem Spanischen als «dritte Sprache» in Konkurrenz und belegt in der Zahl der Schüler und Studierenden nur einen abgeschlagenen Platz hinter Englisch, Französisch und Spanisch. Es gibt allerdings eine Reihe von ermutigenden und vorbildlichen Beispielen für die Förderung des Portugiesischen, wie beispielsweise die Europa-Schule in Berlin mit einem zweisprachigen Unterrichtsprogramm ab dem Kindergarten, einige Gymnasien sowie die Volkshochschulen mit ihrem Angebot an portugiesischen (brasilianischen) Sprachkursen für die Erwachsenenweiterbildung. Hier ist die Nachfrage auch als Indiz für die Lücke im fremdsprachlichen Programm der Sekundarstufe zu werten. Das Dilemma der institutionellen Unterstützung und Absicherung setzt sich im universitären Bereich fort. Es gibt zwar eine ganze Reihe von Hochschulen, an denen die Studierenden die Möglichkeit haben, Sprachkurse für die europäische Variante des Portugiesischen zu belegen, jedoch ist die Zahl sowohl der Lektorate für das brasilianische Portugiesisch als auch der Professuren für portugiesische und/oder brasilianische Literatur zu gering. Die Bezeichnung «Lusitanistik» für das wissenschaftliche Fach, welches «Portugalistik», Brasilianistik, Afrolusitanistik, Kreolistik und Galicistik jeweils auf den Gebieten der Sprach- und Literaturwissenschaft in gleicher Weise umfaßt, ist zudem nicht frei von Mißverständnissen. «Lusitania» hieß die römische Provinz auf der Iberischen Halbinsel in der Antike, und im späteren humanistisch-gelehrten Sprachgebrauch wird «Lusitania» synonym für Portugal, mittel- und neulateinisch auch «Portugallia» genannt, gebraucht, wenngleich die alten Lusitanier nichts mit den Portugiesen zu tun haben. Der Fachausdruck «Lusitanistik» bezeichnet heute aber eben nicht nur Studien über die Sprache, Literatur und Kultur Portugals, sondern erstreckt sich auch auf andere von Portugal unabhängige Länder wie Brasilien, Angola oder Mosambik, in denen portugiesisch gesprochen wird und wo sich längst eigenständige Literaturen, Kulturen, teilweise (in Afrika und Asien) auch eigenständige, auf dem Portugiesischen basierende Kreolsprachen entwickelt haben. Angesichts der an den Universitäten noch herrschenden Verhältnisse erscheint es derzeit unmöglich, die Forderung nach einer angemessenen wissenschaftlichen Differenzierung («Portugalistik», Brasilianistik, Afrolusitanistik, portugiesisch basierte Kreolistik, Galicistik) mit den Bedingungen des praktischen Spracherwerbs in einer «Nichtschulsprache», mit den gegebenen Strukturen der Institutionen und ihrer personellen und finanziellen Ausstattung sowie den historischen, kulturellen und sprachlichen Beziehungen zwischen den Ländern portugiesischer Zunge in Einklang zu bringen. Es kann immerhin schon als Fortschritt angesehen werden, daß auf den Titelseiten der (nicht allzu zahlreichen) Übersetzungen neuerdings der Vermerk erscheint «übersetzt aus dem brasilianischen Portugiesisch», ein Beweis für das wachsende Bewußtsein der Unterschiede und Selbständigkeit. Die Spezialisierung ist vordringlich und unaufhaltsam, um sich im internationalen Wettbewerb den wissenschaftlichen Ansprüchen gemäß behaupten zu können und die Studierenden im Blick auf künftige berufliche Betätigungsfelder an neue Erfordernisse heranzuführen.

Die institutionelle Entwicklung der Lusitanistik und in ihrem Rahmen insbesondere auch der Brasilianistik (ein immer häufiger verwandter Terminus zur genaueren Bezeichnung des Gegenstandes wissenschaftlicher Erforschung) nahm einen überraschenden Verlauf. Zum einen ist der nicht zu übersehende Aufschwung der Studien zu Sprache, Literaturen und Kulturen der Länder portugiesischer Zunge nur unter dem Schutz der übergreifenden traditionellen Organisationsform und im Fächerverbund der Romanistik (Romanischer Philologie) möglich gewesen. Eine bezeichnende Ausnahmestellung nimmt der berühmte Wiener Romanist und Bibliothekar Ferdinand Wolf (1796-1866) ein. Er ist der einzige aus der Gründerzeit der Romanischen Philologie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der erkannte, daß es in Brasilien eine eigenständige literarische Entwicklung gibt. Er verteidigte seine Auffassung in einem für die République des lettres auf französisch geschriebenen und dem Kaiser von Brasilien gewidmeten Werk Le Brésil littéraire (Berlin 1863). Nach dem Résumé de l'histoire littéraire du Portugal et du Brésil (Paris 1826) von Ferdinand Denis ist es die erste umfassende, mit einer Anthologie verbundene Darstellung der literarischen Entwicklung in Brasilien bis in die damalige Gegenwart. Das Buch setzt sich zum Ziel, «faire apprécier en Europe la belle littérature du Brésil», die inmitten des riesigen Erkenntnisfortschritts auf anderen Wissensgebieten eine terra incognita geblieben sei. Wolf verteidigte entschieden die Eigenständigkeit der brasilianischen Literatur, «malgré sa dépendance des lettres européennes» und stellte sich damit gegen diejenigen, die - zumal im «Mutterland» Portugal - die brasilianische Literatur lediglich als «unbedeutenden Wurmfortsatz» («appendice exigu») der portugiesischen oder als bloßen Abklatsch der europäischen Literatur betrachteten. «C'est à bon droit qu'on peut parler maintenant d'une littérature brésilienne», der man nicht mehr ihren Platz im «ensemble des littératures du monde civilisé» absprechen könne: ein ebenso mutiges wie klarsichtiges Wort genau zu der Zeit, als ein Machado de Assis auf die literarische Bühne des Landes trat. Dennoch mußte Stefan Zweig noch (oder wiederum?) achtzig Jahre später feststellen: «Mit der ganzen Ungeduld, wie sie nur lang zurückgehaltene Nationen haben, dringt die brasilianische Literatur in die Weltliteratur vor.» Wolfs bahnbrechende Auffassung hatte sichtlich die Erforschung, Bewertung und Verbreitung brasilianischer Literatur in Deutschland nicht weiter anzuregen vermocht, obwohl doch die «junge Literatur des Kaiserreichs zu den besten Hoffnungen» berechtige, wie Otto von Leixner 1883 verkündete. Hier wird wohl erstmals auch der Literatur das dynamische Prinzip Hoffnung zugestanden: Literatur der Zukunft oder mit Zukunft. «Eine Literatur erringt Weltgeltung», betitelt später der Reiseschriftsteller Gustav Faber ein Kapitel seines Buches Brasilien als Weltmacht von morgen(Tübingen 1970) und knüpft damit wieder an Stefan Zweigs Einsicht dreißig Jahre zuvor an. Im Vergleich zur fortschrittlichen Leistung des Philologen Wolf ist der Ertrag der kulturwissenschaftlichen Forschung über Brasilien in Deutschland in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts bis in die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg schmal. Trotz des zunehmenden deutschen Interesses an Brasilien, das sich in einer Vielzahl von Veröffentlichungen und neuen Vereinigungen niederschlägt, bleibt der Bereich der Kultur bei diesen Annäherungsversuchen ausgespart. Die Hinwendung zu Lateinamerika beschränkt sich auf die Wirtschafts- und Handelsbeziehungen. Dennoch wird die Notwendigkeit der regionalwissenschaftlichen Forschung und damit deren fachlich spezialisierte Aufgliederung immer dringlicher. Das zwischen 1912 und 1924 mehrfach aufgelegte Buch von Heinrich Schüler Brasilien: Land der Zukunft belegt diese Tendenz ebenso wie die Errichtung eines Lateinamerika-Instituts in Aachen 1912.

Als ein Jahr nach Begründung des Ibero-Amerika Vereins in Hamburg das Iberoamerika-Institut in die neue Universität der Stadt eingegliedert wurde (1918), nahmen die Brasilienstudien - «Brasilienkunde» in der damaligen Terminologie - mit Wilhelm Giese und der Zeitschrift Ibérica in der Beschäftigung mit Sprache, Literatur und traditioneller Volkskultur einen ersten Aufschwung. Allerdings kommt in der Gedenkschrift zur Jahrhundertfeier der Unabhängigkeit Brasiliens O Brasil e a Alemanha 1822-1922: um livro dedicado às boas relações entre os dois paizes (Berlin 1923) die Literatur überhaupt nicht vor. In dem Buch von Max Leopold Wagner Die spanisch-amerikanische Literatur in ihren Hauptströmungen(Leipzig; Berlin 1924) - der ersten Darstellung zur südamerikanischen Literaturgeschichte überhaupt aus der Feder eines bekannten romanistischen Sprachwissenschaftlers sechzig Jahre nach Wolf - bleibt wiederum die brasilianische unberücksichtigt. Noch in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts ist von Lateinamerika vielfach nur im Sinn von Spanischamerika (Hispanoamerika) die Rede. Der von Michi Strausfeld herausgegebene Sammelband Materialien zur lateinamerikanischen Literatur (1976) beispielsweise enthält ausschließlich Beiträge über spanischsprachige Schriftsteller.

 

Der lange Weg der Institutionalisierung

 

Als 1936 das Institut für Portugal und Brasilienstudien an der Universität Berlin eingerichtet wurde, erfolgte die Beschäftigung mit beiden Ländern gemäß der ideologischen Ausrichtung ihrer seinerzeitigen Regierungen ganz im Sinne des Nationalsozialismus. Zwei der frühesten Dissertationen in Deutschland über ein brasilianisches Thema behandeln Plínio Salgado und den Integralismo. Nach 1945 waren infolge von Emigration und Isolierung ganze Disziplinen aus der deutschen Universität verschwunden (Soziologie, Politikwissenschaft, Zeitgeschichte, Wirtschaftstheorie, Psychoanalyse). Aber auch schon vorher prägte die Mentalität der Wilhelminischen Zeit mit ihren Kolonialinteressen zwischen 1871 und 1918 die Beschäftigung mit Brasilien, wie etwa schon der Titel des Buches von Moritz Lamberg, Brasilien: Land und Leute in ethischer, politischer und volkswirtschaftlicher Beziehung und Entwicklung (Leipzig 1899) zeigt. Seinerzeit galt Brasilien als ungesittete Republik mit korrupten und dekadenten Verhältnissen. Als Abkömmling einer verweichlichten und degenerierten Rasse erwiesen sich die Brasilianer unfähig, die Reichtümer ihres Landes aus eigener Kraft zu nutzen. Der Konsul Heinrich Schüler, der in Aachen 1912 das erste deutsche Lateinamerika-Institut ins Leben gerufen hatte, bezieht sich offen auf die kolonialpolitischen Expansionsbestrebungen im Reich und greift im Titel seines Buches Brasilien: Land der Zukunft (1916) eine vielverheißende und seither oft wiederholte Formel auf, die letztlich auf Hegels Diktum zurückgeht, Amerika sei ein junger Kontinent ohne Geschichte, der erst künftig Bedeutung erlangen werde. Das 1930 von der preußischen Regierung gegründete Ibero-Amerikanische Institut in Berlin ist nach den erbitterten Auseinandersetzungen um die Gründung einer Auslandshochschule in der Weltkriegszeit ausdrücklich nicht der Universität angegliedert worden, sondern sollte landesweit als Informations- und Dokumentationszentrum für Lateinamerika, Spanien und Portugal wirken. Auch dieses Institut geriet nach der Machtergreifung in das politische Fahrwasser der Hitlerzeit. Es beherbergte eine Warenmustersammlung, die der Vertiefung der Handelsbeziehungen mit Brasilien dienen sollte. Von den vor dem Zweiten Weltkrieg eingerichteten Forschungseinrichtungen bestehen heute noch drei: das Iberoamerikanische Forschungsinstitut der Universität Hamburg, das Ibero-Amerikanische Institut Preußischer Kulturbesitz Berlin sowie das Portugal- und Brasilienzentrum an der Universität zu Köln. Daneben entstanden neue Zentren, wie das vom Franziskanerorden unterhaltene Institut für Brasilienkunde in Mettingen, das Geographische Institut der Universität Tübingen mit seinem unter Leitung von Gerd Kohlhepp aufgebauten Brasilienschwerpunkt, das Lateinamerikazentrum der Universität Münster oder das Zentrum Portugiesischsprachige Welt an der Universität zu Köln.

Das vor fast dreißig Jahren als erstes interdisziplinäres Forschungszentrum errichtete Lateinamerika-Institut der Freien Universität Berlin erhielt jedoch erst 1997 eine Professur (C3) ausschließlich für brasilianische Kultur und Literatur. Es ist bezeichnend für die Verfassung der Brasilienstudien an deutschen Universitäten, daß es eine ganze Reihe renommierter Spezialisten vor allem für Ethnologie, Wirtschafts- und Politikwissenschaften, Soziologie, Geographie gibt, die sich jedoch an ihrem Institut oder in ihrem Fach nicht ausschließlich Brasilien widmen. Deshalb kommt es auch zu bedauerlichen Lücken: Manche Fächer, wie Geschichte, Kunst- und Musikwissenschaft, Philosophie werden überhaupt nicht oder nur sporadisch vertreten. Sprach- und Literaturwissenschaft sind im Vergleich dazu verhältnismäßig stark repräsentiert. Die deutschen Brasilianisten verfügen über keinen alleine auf Brasilien spezialisierten wissenschaftlichen, berufsständischen Verband, sind aber, soweit sie Sprach- und Literaturwissenschaft betreiben, im Deutschen Lusitanistenverband organisiert. Für die Vertreter anderer Disziplinen gibt es die vor dreißig Jahren gebildete «Arbeitsgemeinschaft Deutsche Lateinamerikaforschung» (ADLAF), die sowohl Institutionen als auch einzelne Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen vereint. Der verständliche Wunsch, innerhalb der ADLAF die Beschäftigung mit Brasilien fachübergreifend zusammenzufassen und zu fördern, führte zur Gründung einer Arbeitsgruppe, die bereits einige Brasilien-Tagungen durchgeführt hat. Ferner besteht schon seit längerem eine Deutsch-Brasilianische Juristenvereinigung, die eine rechtswissenschaftliche Buchreihe herausgibt.

Neben den wissenschaftlichen Einrichtungen ist die vor fast dreißig Jahren von Hermann Görgen gegründete Deutsch-Brasilianische Gesellschaft zu erwähnen, welche die Deutsch-Brasilianischen Hefte (heute unter dem Titel Tópicos: revista de economia, política e cultura) veröffentlicht. Seit 1995 besteht in Berlin ein Brasilianisches Kulturinstitut in Deutschland (ICBRA).

Auf dem Gebiet der wissenschaftlichen Zeitschriften gibt es keine ausschließlich Brasilien gewidmete Publikation, vielmehr werden brasilianische Themen immer in größeren fach- oder regionalwissenschaftlichen Zusammenhängen behandelt, etwa in Iberoromania: Zeitschrift für die iberoromanischen Sprachen und Literaturen in Europa und Amerika (seit 1969), Iberoamericana, Lusorama: Zeitschrift für Lusitanistikoder Afrika, Asien, Brasilien, Portugal: Zeitschrift zur portugiesischsprachigen Welt (ABP).

Es ist im Rahmen dieses Überblicks nicht möglich, den Stand aller Disziplinen vorzustellen, die sich intensiv mit der Erforschung Brasiliens befassen, wie etwa Völkerkunde, Geographie und Naturwissenschaften. Auf dem Gebiet der Kulturwissenschaften nehmen die Forschungen zur Sprache und Literatur Brasiliens einen breiten Raum ein, wenngleich die Zahl der auf diesem Gebiet regelmäßig tätigen Wissenschaftler noch immer verhältnismäßig klein ist. Es bestehen an Deutschlands Universitäten insgesamt nur drei Professuren, die ausschließlich der Sprache, Literatur und Kultur Brasiliens gewidmet sind, sowie einige Lektorate für das brasilianische Portugiesisch. Aus den schon erwähnten Gründen gibt es nur wenige «reine» Brasilianisten. Der Deutsche Lusitanistenverband zählt etwas mehr als 200 Mitglieder mit der Einschränkung, daß zwar ein Großteil, aber nicht alle derjenigen, die sich der brasilianischen Literatur, Sprache oder Kultur widmen, Mitglieder sind, und daß nicht alle Mitglieder sich auch mit Brasilien befassen. In ihrer Stellung und mit ihrem Lehrdeputat widmen sich die meisten Brasilianisten nicht nur Brasilien, sie führen also gleichsam eine gespaltene Existenz.

Studien zur portugiesischen Sprache und Literatur gehören, seit sie überhaupt der Universität für würdig befunden werden, zum Kernbestand der Romanischen Philologie sowohl in wissenschaftssystematischer Hinsicht als auch im Blick auf die Seminarorganisation. «Romanist» war lange Zeit eine übergreifende Bezeichnung mit einem enzyklopädischen Anspruch ohne regionale oder sprachliche Spezifizierung. Die vom Adjektiv «lusitanus» / «lusitano» abgeleitete Bezeichnung «Lusitanist» erfaßt ursprünglich alles, was zu Portugal gehört oder sich auf Portugal und die Portugiesen bezieht, schloß also früher Brasilien und die Brasilianer nicht ein. Mittlerweile hat sich der Sprachgebrauch geändert, und die «Associação Internacional de Lusitanistas» ist auch der internationale Fachverband der Brasilianisten aus der ganzen Welt geworden.

Es erübrigt sich zu betonen, daß sich jeder Lusitanist in Deutschland heute natürlich der historischen, politischen, geographischen, sprachlichen, kultur-anthropologischen Unterschiede zwischen Portugal und Brasilien bewußt ist. Die deutsche Sprache bietet indessen kein verständliches, griffiges Äquivalent für «luso-brasileiro» mit entsprechenden Ableitungen. Die Neubildungen «Brasilianistik», «Brasilianist» sind jungen Datums und lehnen sich an Hispanistik/Hispanist; Italianistik/Italianist; Germanistik/Germanist; Anglistik/Anglist usw. an. Noch jünger sind Franzistik/Franzist sowie Portugalistik/Portugalist.

Ein weiterer Grund für die nicht immer eindeutige Wahrnehmung der Brasilienstudien liegt darin, daß sie auch (und zu Recht) in den größeren Zusammenhang Lateinamerika(wissenschaft) eingeordnet werden. Andererseits verwischt die Rede von «lateinamerikanischer» Literatur wesentliche Unterschiede und weckt die falsche Vorstellung einer Einheit und Geschlossenheit. Unter den gegenwärtigen prekären Zuständen im Bereich der Universitäten mit ihren überkommenen Organisationseinheiten und Verwaltungsstrukturen erscheint es auch im Zusammenhang mit geplanten, möglichen oder notwendigen Reformen wenig aussichtsreich, in naher Zukunft mit einer weiteren Verselbständigung der Brasilienstudien zu rechnen. Die Situation, die von diesen äußeren Bedingungen mitbestimmt wird, bleibt also kompliziert und komplex.

Im Jahrzehnt nach Ende des Zweiten Weltkriegs gab es keinen neuen wissenschaftlichen Beitrag der deutschen Romanistik zur Kenntnis der lateinamerikanischen Literatur. So fehlte überhaupt eine solide, informative Geschichte der lateinamerikanischen Literatur(en), die eine Annäherung an den Subkontinent ermöglicht oder gefördert hätte. Literaturgeschichtsschreibung blieb Journalisten, Essayisten, Kritikern oder Liebhabern vorbehalten, die den Dialog mit Lateinamerika führten oder das Panorama einer Literatur der Zukunft (Günter W. Lorenz) entwarfen. Erst am Ende der sechziger Jahre erschien das Handbuch von Rudolf Grossmann über Geschichte und Probleme der lateinamerikanischen Literatur(München 1969), das auch die brasilianische Literatur einschließt. In einer entscheidenden Phase der politischen Entwicklung in Brasilien und der Verbreitung brasilianischer und - ganz allgemein - lateinamerikanischer Boom-Literatur hierzulande begleitete die akademische Literaturwissenschaft die literarischen Vermittler (Übersetzer, Verlage, Kritiker) und das einheimische Leserpublikum nicht. Die nächste Gesamtdarstellung der lateinamerikanischen Literaturgeschichte in deutscher Sprache, herausgegeben von Michael Rössner, erschien erst 1995. Sie widmet der brasilianischen Literatur mehrere Unterkapitel im Kontext der literarischen Entwicklung in Lateinamerika von der Kolonialzeit bis in die Gegenwart. Eine eigene brasilianische Literaturgeschichte (geschweige denn eine Geschichte des Landes) ist nach wie vor jedoch auf dem deutschen Markt nicht verfügbar, obwohl für andere «Nationalliteraturen» und Staaten - Frankreich, Italien, England usw. - eine breite Auswahl, je nach Epochen, Gattungen, Autoren, Problemen - vorliegt. Diese Situation ist weniger zufriedenstellend und überraschend, auch wenn es wichtig und durchaus hilfreich ist, die brasilianische Literatur im vergleichenden Zusammenhang sowie im größeren Rahmen der kulturellen Entwicklung Lateinamerikas zu betrachten. Umgekehrt darf die Tatsache, daß bislang keine selbständige brasilianische Literaturgeschichte auf deutsch vorliegt, auch nicht zu der irrigen Auffassung verleiten, daß in Deutschland keine Bücher über brasilianische Sprache und Literatur erscheinen würden. Die Veröffentlichung der ersten Habilitationsschrift über ein Thema der brasilianischen Literatur (Dieter Woll über das erzählerische Werk von Machado de Assis) datiert allerdings auch erst von 1972. In jüngster Zeit haben jedenfalls sowohl die Veranstaltungen als auch die Veröffentlichungen zu brasilianischen Themen auf dem Gebiet der Sprach- wie auch der Literaturwissenschaft deutlich zugenommen.

In diesem Zusammenhang muß schließlich die Rezeption brasilianischer Literatur in Deutschland im 20. Jahrhundert erwähnt werden, die in gewisser Wechselbeziehung steht, einerseits zur politischen Entwicklung Brasiliens und deren internationalen Auswirkungen, andererseits zur Professionalisierung der Übersetzungen und Verlagsprogramme. Die Begegnung mit lateinamerikanischen Literaten allgemein gewann eine neue Dimension mit der öffentlichen Aufmerksamkeit, die der erste deutsch-lateinamerikanische Schriftstellerkongreß in Berlin 1961 zum Thema Der Schriftsteller in der modernen Gesellschaft erregte. Der zweite Kongreß fand 1964 statt, im selben Jahr, als die Militärs in Brasilien die Macht übernahmen und in Rio de Janeiro die «Associação Brasil-Alemanha» gegründet wurde. Weitere Treffen fanden 1970 und 1974 statt. Die Internationale Buchmesse in Frankfurt am Main 1976 mit dem Schwerpunkt Lateinamerika markiert den Beginn der Kommerzialisierung der Boom-Literatur in Deutschland, aber erst 1994 wurde Brasilien nach Spanien und Mexiko zum Leitthema der Buchmesse gewählt. Zur Zeit der abertura der Militärherrschaft fand in (West)Berlin das zweite Horizonte-Festival der Weltkulturen (1982) unter Beteiligung von Jorge Amado, Ignácio de Loyola Brandão, Ferreira Gullar, Darcy Ribeiro, João Ubaldo Ribeiro und Márcio Souza statt. Neben Konzerten und Lesungen, Theatervorführungen (zum Beispiel des «Grupo Macunaíma») und einer Retrospektive des brasilianischen Films diskutierten Fachleute und Kritiker über die brasilianische Literatur seit dem Modernismus, über Fragen der Übersetzung sowie über die Lage der Schriftsteller unter den Bedingungen der Zensur, Verfolgung und des Exils. Nie zuvor hatte es die Möglichkeit gegeben, so vielen brasilianischen Autoren zu begegnen. Seither folgten zahlreiche Kulturwochen, Schriftstellerlesungen, Fachtagungen, Kunstausstellungen und öffentliche Diskussionsrunden, unter anderem in Hamburg, Köln, Münster, Bielefeld, Berlin, München, Tübingen usw. Bekannte brasilianische Schriftsteller wie Antonio Callado, Autran Dourado und Rubem Fonseca erhielten den Goethe-Preis. Der Deutsche Akademische Austauschdienst lud Schriftsteller nach Berlin ein (unter anderem Ignácio de Loyola Brandão, João Ubaldo Ribeiro, João Antônio, Rubem Fonseca). Die Universitätsbibliothek Heidelberg zeigte 1989 erstmalig die Schätze der Brasilien-Bibliothek der Robert Bosch GmbH Stuttgart. Das Haus der Kulturen der Welt veranstaltete im Laufe der neunziger Jahre eine Reihe von brasilianischen Filmwochen, Literatur- und Theatertreffen sowie Gesprächsrunden. Seit 1995 fördert das einzige Brasilianische Kulturinstitut Deutschlands in Berlin intensiv den deutsch-brasilianischen Dialog. Die Zahl der Übersetzungen zeitgenössischer brasilianischer Literaturwerke nahm zu und gewann an Qualität dank des Einsatzes etwa von Ray-Güde Mertin, Maralde Meier-Minnemann oder von Verlagen wie Suhrkamp und Dia. Die Reihe bedeutender Übersetzungen leitete Curt Meyer-Clason 1964 mit seiner Verdeutschung des Grande Sertão von Guimarães Rosa ein. Die jüngste übersetzerische (und mit dem Wieland-Preis ausgezeichnete) Leistung ist die deutsche Fassung von Euclides da Cunhas Os Sertões durch Berthold Zilly (1994). In diesem Zeitraum von dreißig Jahren konzentriert sich die Vermittlung brasilianischer Literatur im deutschen Sprachraum. Das von Klaus Küpper erstellte umfangreiche bibliographische Verzeichnis der Übersetzungen gibt eine eindrucksvolle Vorstellung von dem literarischen Austausch.

Im universitären Bereich hat sich die Stellung der Brasilienstudien in den letzten Jahren verbessert und gefestigt, wenngleich sie immer noch nicht der gegenwärtigen und künftigen Bedeutung Brasiliens angemessen erscheint. In der Sprachwissenschaft ist die Veröffentlichung (1998) der Grammatik von Eberhard Gärtner als herausragende Leistung zu würdigen. Die Begegnung von über hundert brasilianischen Sprachwissenschaftlern mit deutschen Kollegen gab der Linguistik hierzulande bei mehreren am Ibero-Amerikanischen Institut veranstalteten Kongressen Auftrieb, die Akten, welche die in Deutschland bisher umfangreichste sprachwissenschaftliche Beschäftigung mit dem Portugiesischen Brasiliens (und auch Uruguays) enthalten, wurden in ingesamt zehn Bänden, die in den Jahren 1998-2000 in der Reihe «Biblioteca Luso-Brasileira» des Frankfurter TFM-Verlags von Eberhard Gärtner, Sybille Große, Christine Hundt, Axel Schönberger und Klaus Zimmermann herausgegeben wurden, veröffentlicht. 1999 erschienen auch eine Dissertation sowie eine Habilitationsschrift zum brasilianischen Portugiesisch (Sybille Große: 'Eu me preparei, chamei ele e fomos na praia: Corpusanalysen zum Objektpronominagebrauch und zur Präposition nach Verben der Ortsveränderung im brasilianischen Portugiesisch, Frankfurt am Main: TFM, 1999; Volker Noll: Das brasilianische Portugiesisch: Herausbildung und Kontraste, Heidelberg: Winter, 1999). Allerdings fehlt nach wie vor ein aktuelles, umfangreiches zweisprachiges Wörterbuch, das den brasilianischen Sprachgebrauch erfaßt. Es liegt lediglich ein «Taschenwörterbuch» für eine Sprachgemeinschaft von annähernd 200 Millionen Menschen vor. Auch im Bereich der Literaturwissenschaft hat die Beschäftigung mit brasilianischen Autoren in den letzten dreißig Jahren (etwa seit der Dissertation von Ronald Daus über den epischen Zyklus der Cangaceiros, 1969) merklich zugenommen, vor allem in den achtziger und neunziger Jahren. Das Hauptinteresse liegt bei der Literatur des 20. Jahrhunderts, hingegen werden die Kolonialliteratur und das 19. Jahrhundert selten behandelt. Das Projekt einer kritischen und kommentierten Gesamtausgabe von António Vieiras Predigten, das Hans Flasche in Hamburg in Angriff genommen hatte, blieb unvollendet und kam nicht über fünf Bände hinaus.

Der Zusammenführung der in Deutschland mit brasilianischen Themen befaßten Forscher vor allem der jüngeren Generation dienten 1990 und 1992 zwei am Ibero-Amerikanischen Institut durchgeführte lusitanistische Kongresse, deren brasilianistischer Ertrag in den Bänden Brasiliana: Studien zur Literatur und Sprache(Kalwa / Mertin / Schönberger 1991) sowie Studien zur brasilianischen Literatur (Mertin / Schönberger 1993) vorliegt. Die 1996 begründete Biblioteca Luso-Brasileira, in welcher vorliegendes Buch als zwanzigster Band erscheint, führte diese Bemühungen ebenso wie die erste und zweite Beiheftreihe zu der Zeitschrift Lusorama fort.

Heute kann keineswegs mehr die Rede davon sein, daß die lateinamerikanische Literatur, insbesondere die brasilianische, aber auch die Brasilienstudien in ihrer ganzen Breite in den deutschsprachigen Ländern fehlten. Gewiß lassen sich in der Rezeption der brasilianischen Literatur wie auch in Wissenschaft und Forschung Lücken, Zufälligkeiten und Ungleichgewichte feststellen. Die Deutschen haben ihre Liebe zu Lateinamerika zwar spät entdeckt, aber Unwissenheit und Gleichgültigkeit gegenüber Brasilien sind inzwischen endgültig überwunden.

 

Auswahlbibliographie

 

Boeckh, Andreas / Sevilla, Rafael (1997) (Hrsg.): Bestandsaufnahme und Perspektiven der deutsch-brasilianischen Beziehungen, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 3).

Briesemeister, Dietrich (1983): «Die Rezeption der brasilianischen Literatur in den deutschsprachigen Ländern», in: López de Abiada, José Maria / Heydenreich, Titus (Hrsg.) (1983): Iberoamérica: historia, sociedad, literatura; homenaje a Gustav Siebenmann, München: Fink, S. 165-192; überarbeitete Fassung in: Miscelânea de estudos literários: homenagem a Afrânio Coutinho, Rio de Janeiro: Pallas, S. 141-164, mit dem Titel «A recepção da literatura brasileira nos países de língua alemã».

Briesemeister, Dietrich (1990): «Lateinamerikaforschung in Berlin im 19. Jahrhundert», in: Jahrbuch Preußischer Kulturbesitz 27, S. 283-302.

Briesemeister, Dietrich (1991): «Zur Frühgeschichte der Lateinamerikanistik in Deutschland», in: Schlieben-Lange, Brigitte / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1991): Polyglotte Romania: homenatge a Tilbert Dídac Stegmann, Bd. 2: Beiträge zu Sprachen, Literaturen und Kulturen der Romania, Frankfurt am Main: Domus Editoria Europaea, S. 645-656.

Briesemeister, Dietrich (1992): «Die Rezeption brasilianischer Literatur im deutschen Sprachraum 1964-1988», in: Briesemeister, Dietrich / Feldmann, Helmut / Santiago, Silviano (Hrsg.) (1992): Brasilianische Literatur der Zeit der Militärherrschaft(1964-1984), Frankfurt am Main: Vervuert, S. 367-388.

Briesemeister, Dietrich (1994): «Das deutsche Brasilienbild im 19. und 20. Jahrhundert», in: Bauschinger, Sieglinde / Cocalis, Susan L. (Hrsg.) (1994): Neue Welt / Dritte Welt: interkulturelle Beziehungen Deutschlands zu Lateinamerika und der Karibik, Tübingen; Basel: Francke, S. 65-84.

Briesemeister, Dietrich / Schönberger, Axel (1997): «Geschichte der Lusitanistik in Deutschland», in: Portugal heute: Politik - Wirtschaft - Kultur, Frankfurt am Main: Vervuert, S. 857-888.

Briesemeister, Dietrich / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1998): Moderne Mythen in den Literaturen Portugals, Brasiliens und Angolas, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 5).

Briesemeister, Dietrich / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1999): Von José Saramago, António Lobo Antunes, Fiama Hasse Pais Brandão und dem Sexameron: ausgewählte Literatur der neunziger Jahre aus Portugal und Brasilien in Einzeldarstellungen, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 10).

Gärtner, Eberhard / Hundt, Christine / Schönberger, Axel (Hrsg.) (2000): Estudos de geolingüística do português americano, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 18).

Große, Sybille (1999): 'Eu me preparei, chamei ele e fomos na praia: Corpusanalysen zum Objektpronominagebrauch und zur Präposition nach Verben der Ortsveränderung im brasilianischen Portugiesisch, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 9).

Große, Sybille / Zimmermann, Klaus (Hrsg.) (1998): «Substandard» e mudança no português do Brasil, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 6).

Große, Sybille / Zimmermann, Klaus (Hrsg.) (2000): O português brasileiro: pesquisas e projetos, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 17).

Kalwa, Erich / Mertin, Ray-Güde / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1991): Brasiliana: Studien zu Sprache und Literatur Brasiliens, Frankfurt am Main: TFM; Domus Editoria Europaea.

Kohut, Karl (1996): «Brasilianische Studien in Deutschland», in: Briesemeister, Dietrich / Rouanet, Sergio (Hrsg.) (1996): Brasilien im Umbruch: Akten des Berliner Brasilien-Kolloquiums(20.-22. 9. 1995), Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 1), S. 397-410.

Küpper, Klaus / Mertin, Ray-Güde (1994): Bibliographie der brasilianischen Literatur: Prosa, Lyrik, Essay und Drama in deutscher Übersetzung, Frankfurt am Main: TFM.

Mertin, Ray-Güde (Hrsg.) (1996): Von Jesuiten, Türken, Deutschen und anderen Fremden: Aufsätze zu brasilianischer Literatur und literarischer Übersetzung, Frankfurt am Main: TFM.

Mertin, Ray-Güde / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1993): Studien zur brasilianischen Literatur, Frankfurt am Main: TFM; Domus Editoria Europaea.

Noll, Volker (1999): Das brasilianische Portugiesisch: Herausbildung und Kontraste,Heidelberg: Winter.

Rheinfelder, Hans (1998): «Vom Notstand der Romanischen Philologie», in: Briesemeister, Dietrich / Schönberger, Axel (Hrsg.) (1998): Bestandsaufnahme und Zukunftsperspektiven der deutschsprachigen Lusitanistik: Standpunkte und Thesen,Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 4), S. 11-22.

Simone, Eliana de / Thorau, Henry (Hrsg.) (2000): Kulturelle Identität im Zeitalter der Mobilität: zum portugiesischsprachigen Theater der Gegenwart und zur Präsenz zeitgenössischer brasilianischer und portugiesischer Kunstin Deutschland, Frankfurt am Main: TFM (Biblioteca Luso-Brasileira; 19).

Sträter, Thomas (1996): «Das Brasilienbild in der jüngsten deutschsprachigen Literatur», in: ABP: Zeitschrift zur portugiesischsprachigen Welt 2, S. 28-41.

Werz, Nikolaus (Hrsg.) (1992): Handbuch der deutschsprachigen Lateinamerikakunde,Freiburg im Breisgau: Arnold Bergstraesser Institut.



 

Erstveröffentlichung in: Ligia Chiappini / Berthold Zilly (Hrsg.): Brasilien, Land der Vergangenheit?, Frankfurt am Main: TFM, 2000, S. 377-387.



 

Anmerkung:



 

1. Zum Vergleich seien die weltweiten Zahlen für Englisch (471 Millionen), Spanisch (355 Millionen), Deutsch (121 Millionen), Französisch (insgesamt ca. 89 Millionen, wenn man die französisch-basierten Kreolsprachen und die Frankophonie hinzuzählt) und Italienisch (57 Millionen) genannt.

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